Wer klar zu sehen meint, sehe zu, dass er nicht verblendet wird

Der Apostel Paulus schreibt in einem Brief an die Korinther:

„Wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle.“

1. Korinther 10,12

Nach meinem Erlebnis mit dem Fortify-Plakat habe ich mich gefragt, ob man diesen Vers so  umformulieren könnte: Wer klar zu sehen meint, sehe zu, dass er nicht verblendet wird.“

Wenn ich Flyer, Postkarten, o.ä. für Fortify bei Allesadele bestelle, wird alles mehrmals genau geprüft. Die Bilder, das Design, die Rechtschreibung, usw. Alles wird durch mehrere Augenpaare „gescannt“ um sicher zu sein, dass wir nichts übersehen haben und alles perfekt (oder fast) ist. Erst wenn alles geprüft wurde und wir sicher sind, dann wird es bestellt. 

Genauso sind wir auch mit dem Fortify-Plakat vorgegangen. Wir waren sicher klar zu sehen. Scheinbar sind wir aber verblendet worden, denn wir haben den einen Fehler absolut übersehen. Wovon sind wir verblendet worden? Gute Frage! Von dem Hintergrundbild? Ob die Worte links, rechts oder mittig geschrieben werden sollten? Wie hell oder wie dunkel das Plakat sein sollte? Das alles und vielmehr hat uns so sehr verblendet, dass wir gar nicht auf die Worte selbst geachtet haben.

Ist es im Leben manchmal auch nicht so? Wir meinen genau zu wissen, wo es lang geht und was zu tun ist. Wir kennen uns doch aus. Wir sind doch keine kleine Kinder mehr. Wir können doch klar sehen! Und doch eines Tages geschieht etwas, was wir nicht voraus gesehen haben. Wir waren sicher an alles gedacht zu haben, bzw., für alles gesorgt zu haben. Also was hat uns verblendet?

Vielleicht unsere (Selbst-)Sicherheit?

Oder unser Stolz?

Oder vielleicht die unbewusste Weigerung das zu sehen, was direkt vor unseren Augen ist?

Was ist damit gemeint? Ich erkläre es anhand einer einfachen Anekdote: 

Vor einigen Jahren suchte ich die Butter. Da ich die nicht finden konnte, kam ich zu dem Schluss, dass wir keine Butter mehr haben und ich welche kaufen müsste. Meine Frau war aber sicher, dass wir noch Butter im Kühlschrank hatten. Ich behauptete, dass wir keine Butter mehr haben. Meine Frau antwortete: „Doch! Die Butter ist im Kühlschrank!“ So ging’s eine Weile hin und her. Nachdem die Situation langsam dabei war zu eskalieren und wir uns wegen Butter fast stritten, machte meine Frau den Kühlschrank auf und sagte: „Julien! Hier ist doch die Butter!“ Die Butter war tatsächlich im Kühlschrank! Direkt vor meinen Augen! Nicht versteckt hinter der Milch oder irgendwo anderes. Nein! Direkt da vor meinen Augen! Die Butter war vollkommen sichtbar! Leider habe ich die nicht gesehen. Könnte es sein, dass ich mich unbewusst geweigert habe, sie zu sehen, weil ich  am Ende recht haben wollte?

So oder so war ich eindeutig verblendet… und sicherlich nicht vom Licht des Kühlschrankes. 

So ähnlich geht’s mir manchmal mit Gott und seinem Wort. Ich lese in der Bibel (Ja, wirklich! Ohne Witz) und stoße manchmal an Stellen, die mir rätselhaft sind. Ich denke drüber nach, kann aber immer noch nicht verstehen, was gemeint ist und was Gott uns damit sagen will, obwohl ich die Bibel doch so gut kenne und so gut verstehe (oder vielleicht doch nicht?).

Könnte es sein, dass meine „Selbst-Sicherheit“, mein Stolz und meine unbewusste Weigerung das zu sehen, was direkt vor meinen Augen ist, mich verblenden? 

Könnte es sein, dass ich das, was Gott mir zeigen will, (= die Butter) nicht sehe, obwohl das direkt vor meinen Augen ist (= im Kühlschrank)?

Könnte es sein, dass ich von ganz vielen anderen Sachen verblendet bin (= Hintergrundbild, Farbe, das „Drumherum“, usw.), anstatt genau das zu sehen, was Gott mir zeigen, bzw. mir sagen will (z.B. Ein Wort, das für mein Leben wichtig)?

Ich bete, dass Gott mir die Augen schließt, damit ich nicht verblendet werde, von alledem, was ich nicht sehen sollte.

Ich bete, dass Gott mir die Augen öffnet, damit ich das sehe, was er mir zeigen will.

Vielleicht kann uns dieses Plakat daran erinnern.

So ist es „richtig“! Fällt dir den Unterschied auf?

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