Sei ein Kämpfer!

Es gibt ein Thema, das mich seit mehreren Jahren beschäftigt. Vor kurzem hat ein Musiker, den ich gerne höre, ein Album herausgebracht, das (m.E. „leider“) genau dieses Thema anspricht, das mir immer Bauchschmerzen bereitet.

„Welches Thema?“, fragst du dich sicherlich.

Das Thema „Aufgeben“ oder „nicht aufgeben„.

Der US-amerikanischer American-Football-Trainer Vince Lombardi sagte: 

„Quitters never win! And winners never quit!“

Übersetzung: „Leute, die aufgeben, gewinnen niemals! Leute, die gewinnen, geben niemals auf!“

Es mag vielleicht im Sport stimmen aber im Leben? Als ich vor einigen Jahren hörte, wie ein Lobpreisleiter bei einem Seminar diesen Satz zitierte, war’s sehr unangenehm „in meinen Ohren“. Diese Aussage hat mich von Anfang an gestört, denn für mich bedeutet das: Wenn du Erfolg erleben willst, wenn du im Leben etwas erreichen willst, darfst du NIEMALS aufgeben! Ansonsten bist du ein „Quitter“, d.h. ein „Kneifer“, ein Loser…

Der Musiker, von dem ich oben erzählt habe, sagt in einem Lied:

„A fighter isn’t someone who never fails. A fighter is someone who never quits.“

Übersetzung: „Ein Kämpfer ist nicht jemand, der niemals scheitert. Ein Kämpfer ist jemand, der niemals aufgibt.“

Wenn wir diese beide Aussagen weiter verfolgen würden, kommen wir schnell zum Ergebnis: Um etwas zu erreichen, darfst du niemals aufgeben und dich umorientieren, d.h., du darfst keinen Fehler machen. Die Entscheidungen, die du heute triffst, müssen morgen und übermorgen und nächstes Jahr und in 10 Jahren weiter die Richtigen sein, denn wenn nicht, heißt das, du musst etwas aufgeben und dich neu orientieren. 

Es ist mir bewusst: Ich übertreibe und treibe das Ganze auf die Spitze. Aber ist es uns ebenfalls bewusst, welchen Druck solche Aussagen ausüben können?

Meine Frau und ich sind die „besten“ Beweise, dass man aufgeben kann und nichtsdestotrotz viel im Leben (erfolgreich) erreichen kann.

Ein Beispiel: Als wir verlobt waren, studierte meine Frau Theologie. Sie hatte das erste Jahr erfolgreich abgeschlossen und das zweite Jahr ging auf Hochtour los. Da meine Frau allerdings eher praktisch veranlagt ist, fiel ihr die ganze Theorie sehr schwer. Schon während des ersten Trimesters des zweiten Jahres, stand sie vor der Frage, ob sie wirklich weiter machen soll. Vielleicht hätte sie doch am Ende des 1. Jahres aufhören sollen. Oder soll sie doch durchhalten und „kämpfen“? Viele Leute haben versucht sie zu „überreden“, dass sie doch bleiben möchte, um weiter zu studieren. 

Eines Tages ging sie in die Stille, um mit Gott zu reden und zu versuchen seinen Willen herauszufinden. Sie erzählte mir, wie Gott ihr den Eindruck gab: „Egal wie du dich entscheidest, ich liebe dich immer noch! Du bleibst mein Kind!“ Diese Gewissheit hat meine Frau zu der Entscheidung gebracht… (Achtung… jetzt kommt’s…) „aufzugeben“. 

Wie konnte sie so was machen? Weil sie die Gewissheit hatte, dass Gott sie weiter liebt, unabhängig von ihren Leistungen und davon, ob sie weiter macht oder aufgibt. 

Wir haben in den folgenden Jahren einige Sachen als Familie erlebt, in denen wir uns tatsächlich dafür entschieden haben aufzugeben. Und wir sind nicht davon gestorben! 

Sicherlich hätten wir weiter machen können und hätten unglaubliche Dinge mit Gott erlebt… Aber das würde bedeuten, dass man nur Sachen mit Gott erleben kann, wenn man nur einen bestimmten Weg geht. Und das stimmt auf gar keinen Fall! 

Wir haben unglaubliche Dinge mit Gott erlebt und gelernt, obwohl wir aufgegeben haben (z.B. wie gehe ich mit „Versagen“ und „Scheitern“ um?). 

Das heißt nicht, dass wir sofort das Handtuch werfen, sobald eine Situation schwierig und herausfordernd wird, sondern es heißt, dass egal wie die Situation aussieht, sind wir überzeugt:

  • dass Gott uns liebt, unabhängig von unserer Leistungen, Versagen, Scheitern oder Erfolgen.
  • dass wir jeden Tag die Möglichkeit haben unglaubliche Dingen mit Gott zu erleben, genau da, wo wir jetzt gerade sind!
  • dass Gott nicht nur „einen“ Plan für unser Leben hat (und wenn wir in eine andere Richtung gehen, sind wir raus).
  • dass Gott viel größer, kreativer, verständnisvoller, allwissender, gnädiger, liebevoller … ist, als wir!
  • dass selbst, wenn wir aufgeben (obwohl wir vielleicht hätten weitermachen sollen), Gott wird uns nicht aufgeben!

Ich weiß nicht in welcher Situation du steckst, aber ich mach Dir Mut: Lass dich nicht unter Druck setzen. Lass dich nicht einreden, dass du weniger wert bist, wenn du aufgibst; dass Gott dich weniger liebt oder weniger mit dir etwas anfangen kann, wenn du aufgibst… Gott ist VIEL GRÖßER… 

Persönlich, macht mir das Mut… Ich hoffe dir auch! 

Ich habe mir eine Definition von „Kämpfer“ überlegt:

In diesem Sinne: Sei ein Kämpfer! Halte durch oder gebe auf! Aber bleibe in Jesus Christus! Denn ER liebt dich, egal, was kommt und gibt dich nicht auf!

Ein Gedanke zu „Sei ein Kämpfer!

  1. Hagen Dass

    Heyho,

    ich finde deine Predigt echt gut, auch wenn ich weder an Gott, noch an Jesus als spirituelle Figur glaube. Ich hab da noch zwei Song Vorschläge für dich:

    Ill Mind of Hopsin 7 – Hopsin
    Dear God – Dax

    Falls du die Zeit findest dir das mal anzuhören, sind zwar ziemlich unterschiedlich, aber vielleicht findest du das ja interessant zu deinem Thema.

    Grüße!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..